Kleine Chronik Flecken Ahlden

Zusammengestellt von Rainer Hendricks. Stand: Februar 2001.

1140

Bischof Siward überläßt einen Teil seiner Einkünfte aus "Alethen" an die Nonne Rasmoda

1160

Edelherr Mirabilis schenkt einen Teil seiner Güter in "Alden" der Kirche in Minden

1188

Der Mindener Bischof Detmar erweitert den Haupthof in Ahlden durch Kauf von 16 Hufen und setzt die Familie von Ahlden als Verwalter ein

1202

Ersterwähnung der Kirche in Ahlden

1230

Im Loingau werden zwei Archidiakonate eingerichtet: Ahlden und Mandelsloh

1230

Im Loingau werden zwei Archidiakonate als "Urpfarreien" eingerichtet: Ahlden und Mandelsloh

1198-1232

Otto von Landesbergen, erster nachweisbarer Archidiakon in Ahlden

1265

Ahlden hat eine eigene Pfarrkirche und ist Sitz eines Archidiakons des Bistums Minden

1274

Archidiakon Arnoldus de Schinna gründet unter Zustimmung des Mindener Bischofs Otto ein Kloster in Ahlden

1280

Das Kloster in Ahlden wird nach Neustadt am Rübenberge, dann 1295 nach Lübbecke bei Minden verlegt

1285

Bischof Volquin aus Minden belehnt die Gebrüder von Ahlden mit der Vogtei und verkauft ihnen den Haupthof

1296

Villikationen Ahlden und Mandelsloh verlehnt zu Beginn 14. Jh. an ministeriale Ritter

1310

Ritter Johann von Escherde ist Richter in der Bunkenburg

1344

Die Brüder Ludolf, Lambert und Otto von Ahlden haben das Rentmeisteramt und die Vogtei inne und sind damit Dienstmänner der Mindener Bischöfe

1414

Die Brüder von Ahlden verpflichten sich zur Treue an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg

1431

Nach einem Überfall der Brüder von Ahlden auf das Bistum Verden werden diese vom Verdenschen Bischof Johann von Atzel und Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg verfolgt und die Burg in Ahlden besetzt
Der Haupthof in Ahlden wird Eigentum der Herzöge von Lüneburg
Durch Vereinigung der Vogtei Bunkenburg und der usprünglich Mindener Vogtei Ahlden entsteht das Fürstlich Lüneburgische Amt Ahlden
Eickeloh, Büchten und Bierde gehören zum Gericht Ahlden-

19.4.1439

Vogt Buring mit 16 Reitern zwei Nächte auf der Wacht gegen Cord von Honstedt

1440

Die Herzöge von Lüneburg stören die Schiffahrt bei der Zollstelle Ahlden

1457

Burgmänner der Bunkenburg bei Ahlden:
Bothmer, Honstedt, Alden, Behr, Schlepegrell, Torney, Fulde, Klenke, Kettenburg, Zarenhusen und Klammer. Später: Albert von Pröbsten
Der Vogt zu Celle ruft die Vasallen des Herzogs zusammen, darunter Johann von Ahlden und die Bunkenburger vom Schloß Ahlden-

12.5.1478

Der Esseler Vogt Tesel weilt zum Gericht in Ahlden

1457-1459

Durch Fehden ("Prälatenkrieg") wird der Ort Ahlden zerstört

1543

Zu Ahlden gehören die Kirchspiele Eickeloh, Gilten und Ahlden

1549

Neubau des Schlosses zu Ahlden

1579

Schloß Ahlden: Errichtung des Südflügels

1592

Herzog Ernst von Braunschweig setzt Friedrich von Bothmer als Landdrost von Ahlden, Rethem und Walsrode ein. Ihm folgen Johann von Behr, von Haxthausen, von Wittorf und Friedrich Wilhelm von Rheden

1613

Schloß Ahlden: Bei der Errichtung des Westflügels werden Reste der Bunkenburg verwendet

Sept. 1625

General Tilly nimmt das Ahldener Schloß ein

Nov. 1626

Versuch der Wiedereinnahme des Schlosses zu Ahlden

1632

Die kaiserlichen Truppen des Generals Tilly brennen Ahlden nieder - Erwähnung des Scheunenviertels!

1636/1639

Plünderung durch schwedische Truppen

1640

Die Pest wütet im Ort

1648

Durch einen Dammbruch bei der Mühle in Bothmer fließt die Leine nicht mehr an Ahlden vorbei; die Schiffmühle auf dem nun toten Flußarm wird aufgegeben

1658

Durch einen Blitzeinschlag brennen 5 Häuser ab
Als erster Müller der Ahldener Windmühle (Galerieholländer) wird Johan Vedderke erwähnt-

1660

Beim Streit von Hademsdorf und der Kirche zu Schwarmstedt sind der Amtsvoigt zu Fallingbostel und Superintendent zu Ahlden als Kommission eingesetzt

1667

Das Erbregister des Amtes Ahlden wird angelegt

1674

Neun Ahldener ertrinken beim Übersetzen über die Aller bei Hochwasser. Sie waren zur Wolfsjagd bei Fallingbostel verpflichtet worden.

03.06.1684

Durch Unachtsamkeit brennt der Ort bis auf 4 Häuser, die Amtsgebäude sowie Pfarrhaus und Organistenwohnung nieder

1694-1726

Die Prinzessin Sophie Dorothee lebt auf dem Schloß Ahlden in Verbannung

20.04.1715

Wiederum durch Unachtsamkeit wird der gesamte Ort einschließlich der Kirche bis auf die Organistenwohnung und 6 weitere Häuser ein Raub der Flammen. Durch den Brand des Amtshauses wird auch das gesamte Archiv vernichtet; ein 10jähriger Junge kommt ums Leben. Insgesamt gehen 98 Gebäude verloren

1721

Prinzessin Sophie Dorothee stiftet eine Orgel für die Ahldener Kirche

13.11.1726

Die verstorbene Prinzessin Sophie Dorothee wird in Celle beigesetzt

1727

Versorgung der Ahldener Amtsbrauerei durch die Brauerei in Essel
Das Ahldische und Eltzesche Bier darf nicht in Essel verkauft werden-

1745

Brandeisen zur Kennzeichnung von Fohlen werden verwendet

12.12.1749

Letzte Hinrichtung auf dem Galgenberg an der Eilter Straße: Cord Christian Barloh wegen Einbruchdiebstahl

1750

Pfähle von Wehren, Brücken und Wassermühlen müssen entfernt werden

1757

Französische Kavallerie mit 500 Mann in Ahlden einquartiert
(24. August - 14./15. September)-

24.08.1757

Während des Siebenjährigen Krieges wird Ahlden drei Wochen lang von 500 französischen Kavalleristen besetzt

1774

Seit der Reformation Reformation hat der Superintendent seinen Sitz in Ahlden; ab 1774 in Schwarmstedt

1784

Die gemeinsame Verwaltung der drei Ämter endet

1788

Die Wohnung des Verwaltungsbeamten, die Amtsstuben und das Gefängnis werden in das Schloß verlegt

12.02.1800

Einsatz der Ahldener "Amts=Sprütze" beim Brand in Schwarmstedt
Abrechnung für den Einsatz der Spritze: 14 rth 24 ggr.
Amtshauptmann Reiche aus Ahlden leitete Einsatz-

1818

Einweihung des neuen Friedhofs

1820

Ebhard zu Ahlden, Doctor der Arzney-Wissenschaft, geht nach Schwarmstedt

1830

Apotheke in Ahlden mit Privileg vom 7. April 1830.
Apotheker Heinrich Chr. Wedemeyer wird Nachfolger-

1839

Ablösungs-Kommission für Natural-, Spann- und Handdienste

1843

Ein Wolf bei Ahlden gesichtet

19.12.1847

Durch Funkenflug aus einem Schornstein und starkem Ostwind wird die Hälfte der Gebäude und das gesamte Scheunenviertel durch Feuer vernichtet

01.10.1852

Durch eine Verordnung werden Amtsgerichte und Amtverwaltungen getrennt. Die Gemeinden der Vogtei Essel (seit 1814 zu Bissendorf ) werden wieder Ahlden zugeschlagen.

1853-1858

Amtmann in Ahlden: Bernhard Carl v. Reiche

1859-1879

Amtmann und Amtshauptmann in Ahlden: Georg Ed. Jordan

1865

Wilhelm Schwenke errichtet in der Nähe des späteren Ahldener Bahnhofs eine Grütz- und Schrotmühle, die wegen ihrer eigenartigen Form die Jungfernmühle genannt wird
(Mühlendamm 4)-

1875

Straße Celle-Ahlden wird gepflastert

1880-1884

Amtmann in Ahlden: Geh. Reg. Rat Hoppenstedt

1884

Aus den Ämtern Ahlden und Fallingbostel entsteht durch eine Verwaltungsreform der Kreis Fallingbostel. Das Amtsgericht ist im Schloß untergebracht

20.03.1905

Eröffnung der Eisenbahnstrecke Schwarmstedt-Verden

1915

Die Jungfernmühle wird stillgelegt

1919

Die geistliche Schulaufsicht wird beendet und durch den Kreisschulrat ersetzt

09.04.1945

Am Abend marschieren Britische Truppen ein.

11.04.1945

Deutsche Soldaten sprengen die Brücken über Leine und Aller; durch umherfliegende Trümmer wird Gerichtsdiener Gnoser getötet und das Schloß beschädigt

14.04.1945

Ein Trupp von Marinesoldaten setzt über die Aller und erschlägt den Arzt Dr. Richard Ohnesorge in seinem Bett. Bürgermeister Heinrich (Melker) Rathge wird am Kopf schwer verletzt. Dr. Ohnesorge war den Anhängern des NS-Regimes ein Dorn im Auge, weil er Fremdarbeiter zu gut behandelte.

27.08.1948

Ein Wolf in der Schotenheide bei Ahlden erlegt

1955

Heinrich Meyer trägt die Reste der im Krieg beschädigten Ahldener Windmühle ab

1966

Letzte Fahrt der Eisenbahn

12.02.1966

Hochwasser 4,32m Pegel Ahlden

1974

Eröffnung Safari-Park in Hodenhagen

01.03.1974

Nach der Gemeindereform wird Ahlden Samtgemeinde, Eilte nach Ahlden eingemeindet

13.11.1974

Neubau und Eröffnung der Kreissparkasse in Ahlden

15.02.1979

Schneekatastrophe 14./15.03.

1981

Hochwasser

1981

Ausbau der Straße L191 nach Hodenhagen (Baubeginn 1983(?); Beschluß: Okt. 1980)

März 1981

Hochwasser

11.06.1981

Sommerhochwasser

11.01.1982

Eisstau auf der Aller mit Hochwasser 4,38m Pegel Ahlden

31.07.1982

Eröffnung des Raiffeisenmarktes (LBAG) am Ahldener Bahnhof

1985

Anbau eines Radweges an der Allerbrücke

Jan. 1987

Starker Winter mit Hochwasser und Eis

1987

Dorferneuerungsplan wird vorgestellt

1987

Abbau der Eisenbahngleise

1988

Einstellung des Güterverkehrs auf der Bahnstrecke Gilten-Ahlden

Juli 1995

Großfeuer im Scheunenviertel

Okt. 1995

Im Geschäft Rotermund wird die "Postagentur" eingerichtet

1995/96

Kloster-Neubau in Schotenheide geplant

1999

Der Unternehmensberater Hans Doneck aus Wiesbaden kauft und restauriert das alte Spritzenhaus und veranstaltet unter dem Motto "Neue Kunst an Alter Leine" Ausstellungen

2000

Die Entdeckung einer seltenen Fledermausart unterbricht die Renovierung des Kirchturms

2000

Apotheke geschlossen

2000

Apotheke als Schenkung an die Kirchengemeinde

Juni 2000

Verkauf des "Hotel zur Post"

10.07.2000

Die Grundschule erhält den Namen "Sophie Dorothea Schule"

7.12.2000

Volksbank -Zweigstelle Ahlden- wird nach Neubau in Hodenhagen aufgelöst